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Felix Weil (1898 - 1975)

Dr.Felix J.Weil, Gemälde von G.Grosz

Lucio Felix José Weil wurde am 8. Februar 1898 in Buenos Aires, Argentinien als einziger Sohn von Hermann Weil (1868 - 1927) und dessen Frau Rosa geb Weismann (1871 - 1912) geboren. Das Ehepaar hatte außer ihm noch eine Tochter, Anita Alicia (1901 - 1951).

Bereits mit neun Jahren war er Schüler des Goethe-Gymnasiums in Frankfurt und studierte danach Nationalökonomie in Tübingen und Frankfurt am Main. 1919 wurde ihm die Promotion in Tübingen auf Grund seines revolutionär orientierten politischen Engagements verboten, und so promovierte er in Frankfurt am Main über das Thema „Sozialisierung. Versuch einer begrifflichen Grundlegung; nebst einer Kritik der Sozialisierungspläne.”

Er heiratete Käthe Bachert und zog für ein Jahr in sein Geburtsland Argentinien. Die beiden waren von 1921 bis 1929 verheiratet und hatten einen Sohn Frank (*1924). Felix Weil heiratete noch viermal: Margot Jacoby, Lucille Jacobowitz (1939), Helen Knopping (1942) und Anne Dacharry (1950).

1923 organisierte Weil die „Erste marxistische Arbeitswoche” in Geraberg (Thüringen), an der zahlreiche namhafte Marxisten der 1920er-Jahre wie Georg Lukács, Karl Korsch, Karl August Wittfogel und Friedrich Pollock teilnahmen. Bei diesem Treffen wurde der wissenschaftliche Grundstein für die Gründung des Institutes für Sozialforschung gelegt.

Felix Weil setzte große Teile seines Erbes für die Förderung wissenschaftlicher sozialistischer Theoriebildung ein und war 1924 Mitgründer des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt am Main. Ihre Hauptexponenten und deren Lehren wurden später als Frankfurter Schule berühmt. Im Verlauf der Studentenbewegung von 1968 erlangte das Institut einen legendären Ruf.

Seit 1945 lebte Felix Weil dauerhaft in Kalifornien. Zuvor hatte er Vorlesungen gehalten und an der argentinischen Steuergesetzgebung mitgearbeitet. Er übersetzte auch Paul Wilhelm Massings Standardwerk Rehearsal for Destruction: A Study Of Political Anti-Semitism in Imperial Germany in die deutsche Sprache.

Anlässlich seines 65. Geburtstages ehrte ihn die Stadt Frankfurt am Main mit ihrer Ehrenplakette.

Am 18. September 1975 verstarb er in Dover, Delaware, USA.

Felix Weil führte als Generalbevollmächtigter für seinen Vater Hermann Weil die Verhandlungen, als die Errichtung der Kochschule in Steinsfurt durch übermäßige Ansprüche des Gemeinderats und Probleme mit dem Architekten Eugen Jack nicht weiter durch Hermann Weil finanziert werden sollte.

Quellen:

Dieser Artikel beruht auf dem unter  „Creative Commons Attribution/Share Alike” veröffentlichten Wikipedia-Artikel  „Felix Weil”, der leicht überarbeitet wurde.

Das Bild von Felix Weil trägt den Titel „Dr. Felix J. Weil” und stammt von George Grosz. Es wurde von www.lacma.org übernommen und hat dort die Copyright-Beschreibung „© Estate of George Grosz/Licensed by VAGA, New York, NY”

Sinsheim Stadtarchiv, „Steinsfurt”, A 358