Termine 2019
27. Januar: Holocaust Gedenken
Holocaust Gedenktag 2019
Der 27. Januar ist – wie jedes Jahr – der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
Wir haben uns am 27. 01.2019 um 18:30 Uhr auf dem Steinsfurter Synagogenplatz zu einer Veranstaltung aus diesem Anlass getroffen.
Trotz dem schlechten Wetter waren nicht nur Mitglieder des Vereins gekommen.
Schülerinnen der "denk mal aktiv AG" gestalteten die Feier sehr eindrucksvoll.
12. Mai: Weil-Treffen
Besuch der Weil Familie
Wie schon mehrfach in der Vergangenheit trafen sich Mitglieder der Familie Weil im Mai im Kraichgau.
Am Samstag, den 11. Mai 2019, kamen sie nach Steinsfurt und besuchten nachmittags die ehemalige Synagoge, wo ihre Vorfahren einst gebetet haben.
Wir haben den Anlass mit einer Feier in und an der Synagoge ausgeschmückt.
Bild von einem früheren Treffen in Steinsfurt, Oktober 2007
22. Mai: Mitgliederversammlung
Mitgliederversammlung 2019
Am Mittwoch, 22. Mai um 19:30 fand die diesjährige Mitgliederversammlung in der Synagoge statt.
Die Tagesordnung wurde rechtzeitig bekanntgegeben.
Auf der Tagesordnung standen vor allem die Berichte des Vorstandes, Erläuterungen zum Stand der Renovierung und die Diskussion der Planung zum laufenden Jahr.
Das Protokoll kann von den Mitgliedern hier eingesehen und heruntergeladen werden:
13./14. Juli: Jubiläum der Synagoge
125 Jahre neue Synagoge in Steinsfurt
Am 13. und 14. Juli 1894 fand die feierliche Einweihung der neuen Synagoge in Steinsfurt statt.
Wir erinnerten uns zum 125. Jahrestag daran:
Einladung zu den Veranstaltungen
Plakat zum Jubiläum
'Begegnung': Event am Samstag-Abend
Begegnung
Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Synagoge haben wir am Samstag, 13. Juli 2019, um 19 Uhr 30 in die Synagoge eingeladen.
Bernhard Lorenz (Gitarre und Gesang) & Corinna Lorenz (Gesang und Sprache) aus Neckarbischofsheim gestalteten einen Abend unter dem Titel „Begegnung” mit Liedern und Erzählungen.
Während die Texte ("moderne Märchen" von Corinna Lorenz eher aus dem lokalen Umfeld kamen und oft in ihrem heimischen Odenwälder Dialekt vorgetragen wurden, spielte und sang Bernhard Lorenz Lieder aus dem jüdischen Kulturkreis meist in jiddischer Sprache.
Durch die gleichzeitig eingesetzte Lichttechnik entstand ein zauberhafter Abend, der das Publikum begeisterte.
Die Synagoge war praktisch bis auf den letzten Platz gefüllt und es gab viel Beifall, bis das Publikum bei der letzten Zugabe auch mitsang.
Eindrücke vom Abend
Eindrücke vom Abend
Lieder aus der Jiddischen Tradition bildeten einen Schwerpunkt des Abends.
Das Lied "Zog nit keynmol" von Hirsch Glick (1922 - 1944) nach einer Melodie von Dmitri Jakowlewitsch Pokrass (1899 - 1978)
Der "Arbeitslosemarsch" von Mordechaj Gebirtig , der 1942 von den Nazis erschossen wurde:
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Feier am Sonntag
Feier am Sonntag
Am Sonntag, den 14. Juli haben wir nachmittags zu einer Feierstunde in die Synagoge eingeladen.
Wir hatten den für unsere Synagoge zuständigen Rabbiner Janos Pawelczyk-Kissin aus Heidelberg gebeten, uns eine Rede zu halten – so wie bei der Einweihungsfeier der Synagoge der damalige Rabbiner Dr. Hillel Sontheimer die Festrede hielt. Obwohl die Rede bestimmt wesentlich kürzer war, als die seines Vorgängers, waren die Zuhörer begeistert und spendeten reichlich Beifall.
Oberbürgermeister Albrecht, der örtliche katholische Pfarrer und andere Gäste sprachen Grußworte.
Besonders haben wir uns über Nachfahren von ehemaligen Steinsfurter Juden gefreut, die aus drei Kontinenten als Gäste gekommen waren.
Ein Beispiel für das frühere Leben in der Synagoge war eine Aufnahme des Kiddusch.
Kantor in der Aufnahme war Kurt Wimer. Er wurde als Kurt Wimpfheimer in Ittlingen geboren und ging 3 Jahre lang zur Oberrealschule Sinsheim, wo er 1934 Abitur machte. Während dieser Zeit war er immer am Freitagabend zum Sabbat-Gebet in der Steinsfurter Synagoge. Er und sein Bruder befolgten das Sabbatgebot so, dass er nicht mit dem Zug fuhr. Damit er nicht den ganzen Weg zu Fuß gehen musste, übernachtete er nämlich immer bei seiner Tante, Mina Kahn, in Steinsfurt und ging dann am Samstag morgens von Steinsfurt aus zur Schule. Rabbi Jona war begeistert, dass der „lokale Dialekt” des Hebräischen in der Aufnahme deutlich zu hören war.
Besonders haben wir uns über Nachfahren von ehemaligen Steinsfurter Juden gefreut, die aus drei Kontinenten als Gäste gekommen waren. Susan Braverman schenkte uns u.a. das Gebetbuch, das ihr Großvater, Max Kahn, lange Jahre in der Synagoge verwendet hat. Es bildete einen Teil der kleinen Ausstellung, die wir zeigen konnten.
Presse-Vorschau
Presse-Vorschau
In der lokalen Rhein-Neckar Zeitung wurde bereits vorher auf das Jubiläum und auf die Veranstaltungen hingewiesen.
(RNZ, 2019-07-11, S. 3)
Presse-Nachschau
Die Einweihung 1894
Die Einweihung der Synagoge im Juli 1894
Die offizielle Einweihung der Synagoge fand am 13. Juli 1894 statt. Die Thorarollen wurden im Rahmen eines Festzugs vom alten Betsaal zur neuen Synagoge überführt.
Über das zweitägige Einweihungsfest berichtete nicht nur die örtliche Zeitung „Der Landbote” (♦), sondern auch die in Frankfurt/M erscheinende Zeitung „Der Israelit” (♦) :
"Die … jüdische Gemeinde … feierte am letzten Freitag die Einweihung ihrer neu erbauten Synagoge. Die Festlichkeit verlief in allen Theilen würdig und erhebend. Mit Recht konnte Herr Rabbiner Dr. Sondheimer aus Heidelberg in seiner Festpredigt hervorheben, wie alle Bewohner Steinsfurths ohne Unterschied des Glaubens in seltener Einmütigkeit durch Beflaggen der Häuser und Betheiligung an der Feier wetteiferten. Sowohl der katholische als auch der evangelische Geistliche des Dorfes waren unter den Ehrengästen."
Diese Passage belegt nicht nur die feierliche Atmosphäre der Einweihung, sondern ist ein deutlicher Hinweis auf ein einvernehmliches Zusammenleben von Christen und Juden. Die rege Teilnahme von Einwohnern aller Konfessionen einschließlich der Geistlichen zeigt, dass Juden längst zu akzeptierten und ins Dorfleben integrierten Mitbewohnern geworden waren.
8. September: Tag des offenen Denkmals
Tag des Offenen Denkmals 2019
Der „Tag des Offenen Denkmals” fällt dieses Jahr auf Sonntag, den 8. September.
Die Synagoge ist von 11:30 bis ca 17:30 Uhr geöffnet.
Wir zeigen in der Synagoge eine Ausstellung über Anne Frank, die in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag gefeiert hätte.
19. Oktober: Konzert
Hawdala - Samstagabend in der Synagoge
„Wach auf meine Seele..."
so heißt der Titel des Konzerts, das am Samstag, den 19. Oktober um 19:30 Uhr in der ehemaligen Synagoge stattfindet. Dorothee Memmler (Harfe, Gesang und Sprache) trägt Lieder und Texte aus der älteren und neueren jüdischen Tradition vor.
Wir erinnern mit dieser Veranstaltung daran, dass die Steinsfurter Juden – wie die Juden auf der ganzen Welt – jetzt das Laubhüttenfest gefeiert hätten.
Wir gedenken aber auch der Tatsache, dass vor 79 Jahren die Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland zum Abschluss des Laubhüttenfestes nach Gurs deportiert wurden.
Steinsfurter waren davon ebenfalls betroffen – auch wenn sie inzwischen an anderen Orten lebten.
In dem sehr gut besuchten Konzert erlebten die Zuhörer eine sehr bewegende Aufführung.
Eindrücke vom Konzert
„Vehaer Enenu” ist eine Melodie zum Sabbat
Das Lied „Eli Ata” stammt aus der chassidischen Tradition.
Bürgerpreis 2019
Bürgerpreis 2019 der Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Es gibt mehr als 90000 Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, und die Denkmalstiftung Baden-Württemberg in Stuttgart fördert viele davon. Deshalb waren wir sehr überrascht, als wir die Nachricht erhielten, dass unser Verein in der engeren Auswahl für den Bürgerpreis 2019 der Denkmalstiftung sei. Anscheinend hat uns jemand dafür vorgeschlagen, der unsere Arbeit sehr schätzt.
Inzwischen haben wir die Mitteilung bekommen, dass wir tatächlich den Preis erhalten! Wir freuen uns!
In dem Schreiben dazu heißt es:
Damit würdigt die Stiftung Ihren vorbildlichen Einsatz für den Erhalt und die Restaurierung der alten Synagoge Sinsheim-Steinsfurt als Denkmal jüdischen Lebens. Beispielhaft haben Sie darüber hinaus mit Schulen sowie den Städten und Gemeinden in der Region mit Ausstellungen, Vorträgen, Lesungen und Konzertverstanstaltungen ein öffentliches Bewusstsein für die jüdische Vergangenheit im Kraichgau geschaffen. |
Der Preis ist mit 5000€ dotiert.
Dies Geld ermöglich es, den nächsten Abschnitt bei der Restaurierung der Synagoge abschließen, und es hilft uns bei den anderen Projekten, die wir planen.
Der Preis wurde uns in der Synagoge während einer Feierstunde am 15. Oktober überreicht.
Reaktion in den Medien
RNZ vom 16. Oktober
RNZ vom 17. Oktober
Stadtanzeiger vom 17. Oktober
Wochenkurier vom 6. November
Denkmalstimme
Website Denkmalstiftung Baden-Württemberg|blue
Website Deutsche Denkmalstiftung|blue
Tora-Lesekreis
Tora-Lesekreis
Während des Sommers soll sich jeweils am letzten Samstag des Monats in der Synagoge ein Gesprächskreis zum Lesen der Tora in israelitischer Tradition treffen. Lars Leifeld, ein Mitglied unseres Vereins, beschäftigt sich schon seit langem mit diesen Fragen.
Wir laden alle Interessierten dazu ein.