„Dem Vergessen entrissen. Jüdisches Leben im Kraichgau”
Die Vereine „Jüdisches Leben Kraichgau“ und „Heimatverein Kraichgau“ haben im Jahr 2011 eine gemeinsame Wanderausstellung über das Judentum im Kraichgau initiiert.
Der Kraichgau wies die größte Dichte an jüdischen Gemeinden in Baden auf. In einzelnen Gemeinden waren sogar bis zu einem Drittel der Gesamtbevölkerung jüdischen Glaubens. Vor allem im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert prägten die Juden das kulturelle und wirtschaftliche Leben im Kraichgau mit.
Ziel dieser Ausstellung war es, die Geschichte der Juden im ganzen Kraichgau erstmals aufzuarbeiten, denn bisher gab es nur Darstellungen von einzelnen Landkreisen (Heilbronn, Karlsruhe) oder von einzelnen Gemeinden (z.B. Steinsfurt); ein Gesamtüberblick fehlte.Das von Bernd Röcker, Michael Heitz und der Agentur für Jüdische Kultur – Altenburg & Graf erarbeitete Konzept der Wanderausstellung stellt die Geschichte und das kulturelle Leben der Juden im Kraichgau auf 25 sog. Roll-ups (aufrollbare Tafeln) dar.
Die thematische Gliederung umfasst Geschichte, Religion und Soziales. Die Gliederung wird für den Ausstellungsbesucher durch ein Farbleitsystem am unteren und oberen Rand der Ausstellungstafeln deutlich. Insgesamt wirkten sechs Kraichgauer Vereine und mehr als 25 Historiker, Archivare, Lehrer und Religionspädagogen mit.
Ergänzt wird die Ausstellung durch einen Roll-up mit allen Namen der am 22. Oktober 1940 deportierten Kraichgauer Jüdinnen und Juden. Darüber hinaus erstellten 12 Partnerschulen des Vereins Jüdisches Leben Kraichgau weitere 11 Roll-ups zu ihren Projekten, so dass die komplette Ausstellung 37 Roll-ups umfasst.
(Inhalte und Bild wurden von der Homepage des Vereins „Jüdisches Leben Kraichgau e.V.”) und dem Ausstellungskatalog übernommen
Unser Verein unterstützte dieses Vorhaben.
Schülerinnen und Schüler der denkmal aktiv AG des Wilhelmi-Gymnasiums stellten dazu Aspekte des jüdischen Lebens in Sinsheim dar.
Die Ausstellung wurde seit April 2011 an verschiedenen Orten gezeigt, u.a. in Bad Rappenau, Bruchsal, Heidelberg, Karlsruhe und Sinsheim.
Zur Ausstellung wurde ein Ausstellungskatalog erstellt, der im Format DIN A4 gedruckt wurde und einen Umfang von 48 Seiten hat. Er ist leider inzwischen vergriffen.
Unter der Adresse kann aber die Ausstellung weiterhin angefordert werden.