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Bruno Weinberg (1888 - 1938)

Bruno WeinbergBruno Weinberg wurde am 25. Mai 1888 in Lonnerstadt, einem Ort in der Nähe von Höchstadt an der Aisch in Mittelfranken, geboren.

Sein Vater war Robert Weinberg (1851 - 1941), der aus Groß-Schmückwalde (Kreis Osterode in Ostpreußen) stammte. Seine Mutter war Rosa geb Wormser (1853 - 1910) aus Hagenbach (Oberfranken), die Tochter des dortigen Lehrers. Die beiden hatten am 3. August 1880 in Lonnerstadt geheiratet. Sie hatten 6 Kinder: Meta (*1881), Irma (*1886), Bruno, Manfred (*1890), Oskar (*1891) und Else (*1893). Robert hatte zunächst eine Stoffhandlung, später zusätzlich eine Hopfenhandlung in Lonnerstadt. Er verlegte 1890 das Geschäft nach Höchstadt und zog 1910, nach einem Brand in seinem Anwesen, nach Mannheim .

 

Kaufhaus Hirschland in MannheimBruno war schon vor 1910 aus dem Elternhaus ausgezogen. Nach Angaben seiner Tochter hat er Jura studiert. Er wurde dann aber doch Kaufmann von Beruf. Bis etwa 1930 war er Personalchef in der Firma Hirschland & Co in Mannheim, einem großen Kaufhaus in der Mitte der Stadt (O3, 6/7). Leider wurde das Gebäude im Krieg zerstört. 1930 machte er sich als Vertreter selbständig. Durch die Folgen der Weltwirtschaftskrise und später durch die Maßnahmen der Nazis kam sein Geschäft aber wohl nicht recht in Gang.

Er heiratete am 2. Februar 1922 in Hähnlein. Seine Braut Else Spieß war am 1. Oktober 1891 in Hähnlein eins von neun Kindern von Gabriel Spieß (1854 - 1917) und Babette geb Weil (*1857 in Steinsfurt, ✡1940 in Basel) geboren. Das Paar wohnte in Mannheim zunächst in S2,8; ab 1933 wohnten sie in S1,12.

Bruno und Else hatten zwei Kinder, Günther (*1923) und Rosi (*1926). An Günther wird auf der Plakette in der Synagoge erinnert, weil er von den Nazis ermordet wurde. Rosi konnte noch 1939 Palästina emigrieren.

Grab von Bruno Weinberg auf dem Mannheimer jüdischen FriedhofBruno wurde im Anschluss an die Novemberpogrome am 11. November 1938 ins KZ Dachau gebracht. Am 5. Dezember wurde er dort entlassen. Er war aber dort so misshandelt worden, dass er schon wenige Tage später, am 9. Dezember 1938, in Mannheim starb. Er ist auf dem Manheimer jüdischen Friedhof beerdigt.

Auf der Plakette in der Synagoge wird an ihn erinnert.

Seine Frau Else wurde zunächst nach Gurs und später nach Auschwitz deportiert, wo sie umgebracht wurde. Auch an sie wird auf der Plakette in der Synagoge erinnert.


 

Gedenken

Es gibt einen Eintrag für Bruno Weinberg im Gedenkbuch: Nr. 9987877

In der Datenbank von Yad Vashem ist für ihn der Eintrag 9342202 zu finden,

Quellen

Monika Mennel / Johann Fleischmann: Spuren der Familie Robert und Rosalie Weinberg in Lonnerstadt und Höchstadt,
in: Mesusa 6, S 135ff

Akten des Wiedergutmachungsverfahren für Bruno Weinberg (GLA Karlsruhe, 480-26353)

Es wurde das Bild von der Weil-Gedächtnistafel in der Synagoge verwendet.

Das Stadtarchiv Mannheim, das das Copyright am verwendeten Bild des Grabsteins hält, gestattete freundlicherweise dessen Verwendung.