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Else Weinberg, geb Spieß (1891 - 1945)Elsa Weinberg, geb Spieß

Elisa Spieß wurde am 1. Oktober 1891 in Hähnlein (heute Ortsteil von Alsbach-Hähnlein) an der Bergstraße geboren.

Ihr Vater war der Handelsmann Gabriel Spieß (*02.08.1854 in Hähnlein, ✡11.10.1917 in Hähnlein). Ihre Mutter war Babette Weil, die am 24.05.1857 in Steinsfurt als Tochter von Josef Weil (1823 - 1887) und seiner Ehefrau Fanny geb Götter (1830 - 1915) geboren wurde. Babette war also eine ältere Schwester von Hermann Weil. Sie starb 1940 in Basel. Das Ehepaar Spieß hatte 9 Kinder: Elena (*1881), Jenny (*1882), Max (Moses) (*1883), Frieda (*1885), Agathe (*1886), Josef (*1887), Sophie (*1890), Else und Ida (*1893).

Über die Jugend von Else Spieß schreibt ihre Tochter Rosi später: „Es ist mir nicht genau bekannt, in welche Schule meine Mutter gegangen ist. Ich nehme an, dass sie Lyzeumausbildung hatte. Bis zu ihrer Heirat im Jahre 1921 arbeitete sie als Angestellte in einem Schuhgeschäft.”

Else heiratete am 2.2.22 in Hähnlein, die Zeremonie vor dem Rabbi fand in Darmstadt statt.

Ihr Bräutigam war Bruno Weinberg. Bruno wurde am 25.Mai 1888 in Lonnerstadt als eins von 6 Kindern des Ehepaars Robert Weinberg (1851 - 1941) und Rosa geb Wormser (1853 - 1910) geboren. Der Vater hatte zunächst einen Tuchhandel in Lonnerstadt, dann in Höchstadt/Aisch, bevor er 1910 nach Mannheim zog .

Bruno war Kaufmann von Beruf. Bis etwa 1930 war er Personalchef bei Hirschland & Co in Mannheim, einem großen Kaufhaus in der Mitte der Stadt (O3, 6/7). Etwa 1930 machte er sich als Vertreter selbständig.

Haus S 2, 12, wo die Familie Weinberg 1933 - 1939 wohnteDas Ehepaar Weinberg wohnte in Mannheim zunächst in S2,8; ab 1933 wohnten sie in S1,12. Sie hatten zwei Kinder: Günther (1923 - 1945) und Rosi (*1926). An Günther wird auf der Plakette in der Synagoge erinnert, weil er im sog. „3. Reich” ermordet wurde. Rosi konnte noch 1939 nach Palästina emigrieren.

Bruno Weinberg wurde nach der sog. „Reichs-Kristallnacht” ins KZ Dachau gebracht. Er starb ein paar Tage nach seiner Rückkehr am 9. Dezember 1938 in Mannheim an den Folgen der Misshandlungen im KZ. Auf der Plakette in der Synagoge wird an ihn erinnert.

Else Weinberg zog nach dem Tod ihres Mannes im Dezember 1939 in die Augartenstraße. Auf Anordnung der Gestapo musste sie aber diese Wohnung am 10. August 1940 räumen und in ein „Judenhaus” in F 3, 13 ziehen. Von hier wurde sie am 22. Oktober 1940 in der großen Wagner-Bürckel-Aktion, in der alle Juden Baden, der Pfalz und des Saarlandes nach Südfrankreich deportiert wurden, zunächst ins Internierungslager Gurs gebracht. Am 8. August 1942 wurde sie ins KZ Drancy gebracht und von dort aus am 12. August mit Convoi 18 nach Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie umgebracht wurde. An sie wird auf der Plakette in der Synagoge erinnert.

Gedenken

Es gibt für Else Weinberg einen Eintrag im Gedenkbuch des Bundesarchivs: 987930

In der Yad Vashem Datenbank gibt es einen Eintrag für Else Weinberg: 11652169

Im Memorial de la Shoah ist Else Weinberg unter den Opfern aufgeführt.

Quellen

Standesamtsbücher von Steinsfurt, Hähnlein

Wiedergutmachungsakten „Else Weinberg” (GLA Karlsruhe 480-25808 )

Monika Mennel / Johann Fleischmann: Spuren der Familie Robert und Rosalie Weinberg in Lonnerstadt und Höchstadt,
in: Mesusa 6, S 135ff

Es wurde das Bild von der Weil-Gedächtnistafel in der Synagoge verwendet.

Das Bild vom Haus Mannheim, S 1, 12 wurde vom Stadtarchiv Mannheim zur Verfügung gestellt, das auch die Rechte daran hat.