Ehemalige Synagoge Ehrstädt (Mai)
Die ehemalige Synagoge von Ehrstädt liegt sehr zentral in der Eichwaldstraße im alten Ortskern. Anfang des 18. Jahrhunderts wurden die ersten jüdischen Einwohner in Ehrstädt registriert. Ihre Zahl stieg bis zum Jahre 1848 auf 70 an. Als die jüdische Gemeinde in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts begann, Pläne für eine eigene Synagoge zu schmieden, stellte die Finanzierung des Vorhabens zunächst das größte Problem dar, bis der Bau 1836 schließlich beginnen konnte.
In den folgenden Jahren verringerte sich die Zahl der Gemeindemitglieder jedoch wieder stetig aufgrund von Auswanderungen, so dass es 1900 nur noch fünf männliche Gemeindemitglieder gab und sich die jüdische Gemeinde 1912 endgültig auflöste. Die Synagoge wurde an einen Bauern verkauft, der sie fortan als Stall und Scheune nutzte. Darum wurde das Gebäude auch in der Reichspogromnacht 1938 nicht zerstört.
Heute gehört die ehemalige Synagoge der Stadt Sinsheim und wurde 2004/5 vollkommen renoviert. Was sofort auffällt, ist die große Glaswand an der Frontseite, die anstelle des alten Scheunentores eingesetzt wurde. Die ehemalige Synagoge steht mit ihrer kleinen Küche und dem lichtdurchfluteten Tagungsraum im ersten Stock Vereinen für Veranstaltungen jeglicher Art und für Ausstellungen zur Verfügung.